13. Oktober 2025

Begriff:Zine

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Ein Zine ist ein kleines, selbst hergestelltes Heft, das meist in Handarbeit entsteht. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort Magazine ab. Anders als klassische Zeitschriften wird ein Zine nicht professionell verlegt, sondern individuell gestaltet, kopiert oder digital vervielfältigt.
Zines werden oft mit Collagen, Zeichnungen, Texten oder Fotografien gefüllt und dienen dazu, Gedanken, Ideen oder Kunstwerke auf persönliche Weise festzuhalten.

Ursprung und Geschichte

Die ersten Zines tauchten in den 1930er Jahren in den USA auf. Damals gestalteten Fans der Science-Fiction-Literatur kleine Magazine, in denen sie Geschichten, Illustrationen und Diskussionen veröffentlichten – daher der ursprüngliche Name „Fanzine“.
In den 1970er- und 1980er-Jahren übernahm die Punk- und Underground-Szene die Idee: Zines wurden zu einem Ausdruck von Unabhängigkeit und Kreativität. Sie gaben Menschen eine Stimme, die abseits der Mainstream-Medien ihre Meinung sagen wollten.

Heute sind Zines ein fester Bestandteil der DIY-Kultur. Sie verbinden Papierkunst, Journal-Techniken und persönliche Ausdrucksformen miteinander – und passen damit perfekt in den Bereich kreatives Basteln und Mixed Media.

Zines im kreativen Bereich

In der Bastelwelt steht der Begriff Zine nicht nur für Texte und Zeichnungen, sondern auch für kleine Kunstwerke aus Papier.
Sie entstehen häufig aus einem einzigen Blatt, das gefaltet und eingeschnitten wird, bis ein Miniheft entsteht. Dieses Format wird als One-Sheet-Zine bezeichnet. Es lässt sich anschließend bemalen, bestempeln oder mit Collagen und Zitaten gestalten.

Zines können inhaltlich frei gewählt werden – sie können:

  • als Art Journal dienen,
  • kleine Collage-Sammlungen enthalten,
  • Projekte dokumentieren,
  • oder als Geschenkidee verwendet werden.

Gestaltungsmöglichkeiten

Die Gestaltung eines Zines ist vollkommen offen. Jedes Zine ist ein Unikat. Typische Materialien sind:

  • Buchseiten, Servietten oder Teebeutelpapier,
  • Gelli Prints, Acrylfarben oder Marker,
  • Fotos, Stempel und Washi-Tape.

Ob digital erstellt oder handgeklebt – das Zine lebt von seiner Individualität. Viele Kreative nutzen es als Mini-Galerie für ihre Ideen oder als Notizheft für Experimente.

Abgrenzung zum One Sheet Wonder

Zwar entstehen beide Formate häufig aus einem einzigen Blatt Papier, doch sie haben unterschiedliche Ziele.
Beim One Sheet Wonder steht die Technik im Vordergrund – es geht darum, ein Blatt möglichst effektiv zu nutzen, um Karten, Tags oder Minibücher herzustellen.
Das Zine dagegen ist inhaltlich motiviert: Es transportiert Gedanken, Geschichten oder Kunstwerke.
Beide Formate ergänzen sich hervorragend und werden im Mixed-Media-Bereich oft miteinander kombiniert.

Herstellung eines Zines

Für ein einfaches Zine brauchst du:

  • ein DIN-A4-Blatt,
  • eine Schere,
  • Kleber, Stifte oder Papierschnipsel.

Das Blatt wird in der Mitte gefaltet, an einer Stelle eingeschnitten und so gefaltet, dass acht kleine Seiten entstehen. Anschließend kann das Heft bemalt, beschrieben oder beklebt werden. So entsteht ein individuelles Mini-Magazin – ganz ohne aufwendige Materialien.

Warum Zines heute wieder beliebt sind

In einer zunehmend digitalen Welt sind Zines eine Rückkehr zur analogen Kreativität. Sie sind klein, persönlich und handgemacht.
Zines bieten Raum für Experimente, für das Spielen mit Papier, Texturen und Ideen. Sie verbinden Kunst und Handwerk auf eine unbeschwerte, inspirierende Weise.

Viele Bastlerinnen und Künstlerinnen nutzen Zines, um kleine Serien zu gestalten, ihre Fortschritte zu dokumentieren oder sich selbst zu motivieren.

Fazit

Ein Zine ist ein handgemachtes Heft, das Kreativität, Kunst und persönliche Ausdruckskraft verbindet.
Ob als Collageheft, Art Journal oder Mini-Magazin – Zines zeigen, wie vielfältig Papierkunst sein kann.
Tipp: Wer einmal ein Zine gefaltet hat, findet schnell Freude daran, immer neue Themen und Techniken auszuprobieren,

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