Ein Primer ist eine Grundierung, die Oberflächen vorbereiten soll, bevor Farbe, Kleber oder andere Medien aufgetragen werden. Er verbessert die Haftung, sorgt für ein gleichmäßiges Erscheinungsbild und verhindert, dass Farbe in poröse Materialien einzieht oder auf glatten Flächen abperlt.
Was macht ein Primer?
Der Primer schafft eine Vermittlerschicht zwischen Untergrund und Farbe. Damit erreichst du drei Dinge:
- bessere Haftung von Farbe, Kleber oder Medien
- glattere, gleichmäßige Oberfläche
- längere Haltbarkeit und weniger Abplatzungen
Gerade bei Bastelprojekten mit schwierigen Untergründen wie Kunststoff, Metall, Glas oder Keramik ist ein Primer oft entscheidend für ein gutes Ergebnis.
Welche Arten von Primern gibt es?
Je nach Material unterscheidest du mehrere Typen:
Acrylprimer / Gesso
Dieser Primer ist ideal für Holz, Leinwand, Pappe und Mixed-Media-Untergründe. Gesso versiegelt und schafft eine leicht raue, griffige Oberfläche. Perfekt für Acrylfarben, aber auch für viele Decoupage- und Mixed-Media-Projekte.
Kunststoff-Primer
Er sorgt dafür, dass auf glatten Kunststoffen Farbe überhaupt hält und wird häufig beim Bemalen von Plastikgegenständen oder Modellen eingesetzt.
Glas- und Keramikprimer
Diese Primer verhindern, dass Farbe abperlt oder beim Trocknen reißt. Viele Farben für Glas und Keramik benötigen eine solche Vorbereitung, wenn der Untergrund extrem glatt ist.
Metallprimer
Durch Metallprimer wird das Metall vor Korrosion geschützt. Er sorgt außerdem für bessere Haftung von Farbe oder Lack. Diese Art von Primer wird oft bei Upcycling-Projekten eingesetzt.
Spezialprimer für Decoupage
Diese sind oft transparent und verbessern die Haftung von Kleber und Papier auf sehr glatten Oberflächen. Mehr zum Thema Decoupage erfährst du auf Bastelfrau.de in unserem Artikel Basisgrundlagen Decoupage.
Wann brauchst du einen Primer?
Ein Primer ist sinnvoll, wenn der Untergrund glatt oder glänzend ist oder die Farbe leicht abblättert oder nicht deckt. Wenn du Acrylfarben auf porösem Untergrund nutzt oder Decoupage auf schwierigen Materialien wie Kunststoff, Metall oder Glas machst ist ein Primer ebenfalls sehr hilfreich. Und natürlich immer dann, wenn du eine Oberfläche sehr gleichmäßig aussehen lassen willst. Holz, das stark saugt, profitiiert ebenfalls von einer dünnen Grundierung.
Wie trägt man Primer auf?
Die Anwendung ist einfach:
- Oberfläche reinigen und entfetten.
- Primer dünn auftragen – je nach Produkt mit Pinsel, Schwamm oder Rolle.
- Trocknen lassen (Herstellerangaben beachten).
- Eventuell leicht anschleifen, um eine extra glatte Fläche zu erhalten.
Zu dicke Schichten führen oft zu Rissen – eine dünne Schicht reicht normalerweise aus.
Vorteile
Durch die Verwendung eines Primers erhältst du einen gleichmäßigen Farbauftrag und erzielst eine bessere Deckkraft und mehr Kratzfestigkeit. Außerdem gibt es keine oder nur wenige Abplatzungen auf schwierigen Untergründen und die Haftung für Decoupage, Mixed Media und Malerei wird deutlich verbessert.
Nachteile
Nachteilig ist, dass nicht jeder Primer für jedes Material geeignet ist. Außerdem handelt es sich gleich um zwei zusätzliche Arbeitsschritte: zum einen der Auftrag an sich, zum anderen eine eventuell aufwendige Reinigung von Werkzeugen (je nach Produkt).
Typische Fehler
Es gibt einige Fehler, die immer wieder gemacht werden. Dazu gehört, den Primer nicht vollständig trocknen lassen, den falschen Primer für das Material verwenden, den Primer zu dick auftragen und den Untergrund vorher nicht zu entfetten.
